Du hast die Freifunkfirmware erfolgreich auf dem Router aufgespielt? Hier geht es nun weiter mit der Konfiguration deines Freifunk-Knotens. Der Freifunk-Router startet nun nach dem Aufspielen der Freifunk-Firmware automatisch in den Konfigurations-Modus, solange dieser noch nicht eingerichtet wurde (auch, wenn man ihn versehentlich abschaltet).

1. Mit dem Router verbinden

Im Konfigurationsmodus ist der Freifunk-Knoten unter der IP-Adresse 192.168.1.1 erreichbar.  Öffne deinen Browser und gib die IP-Adresse 192.168.1.1 in die Adresszeile ein.

Es sollte sich nun im Browser die Konfigurationsseite öffnen. Sollte sich die Konfigurationsseite nicht öffnen, versuche folgendes:

  • Vergewissere dich, dass deine IP-Adresse automatisch bezogen wird. Stecke das LAN-Kabel aus und wieder ein, um eine neue IP-Adresse zu erhalten, möglicherweise war die vorherige Adresse in einem anderen Adressbereich. Alternativ kannst Du dir auch eine manuelle IP-Adresse, zum Beispiel 192.168.1.100, Subnetzmaske 255.255.255.0, selbst zuweisen, die automatische Konfiguration sollte jedoch funktionieren!
  • Leere deinen Browser-Cache. Eventuell ist noch eine veraltete Weiterleitungsseite des vorherigen Routers mit der selben IP-Adresse im Browser gespeichert.

Idealerweise ist daneben noch das Tab aus den vorherigen Schritten mit den Knotenkoordinaten geöffnet.

Möchtest Du mehr als einen Knoten bei dir aufstellen oder später einen administrativen Zugriff über SSH? Dann solltest Du zuerst auf „Erweiterte Einstellungen“ oben rechts klicken, bevor auf der ersten Seite etwas ausgefüllt wird (man kann hier nicht zwischenspeichern!). Benötigst Du das nicht, kannst Du weiter zu Punkt 4.

2. Passwort festlegen

Unter dem Punkt „Remotezugriff“ kannst Du ein Passwort festlegen, um später die Konfiguration des Freifunk-Knotens per SSH zu ändern oder SSH-Schlüssel hinterlegen, um dich mit dem Knoten über die Konsole zu verbinden.

Wenn Du kein Passwort festlegst, ist der SSH-Zugriff deaktiviert. Man kann den Router vor Ort dennoch zurück in den Konfigurationsmodus setzen und das Passwort nachträglich hinterlegen oder ändern.

Wichtig: Vergib ein sicheres Passwort. Dein Freifunk-Knoten ist über seine IPv6-Adresse aus dem Internet erreichbar. Sollte jemand unbefugt Zugriff per SSH auf deinen Knoten bekommen, kann er den Knoten manipulieren und sich Zugang zum angeschlossenen Netzwerk holen – deinem Netzwerk! Daher unbedingt keines der üblichen, verdächtigen Passwörter benutzen. Den SSH-Zugang inaktiv zu lassen ist schlauer, als mit dem Passwort „123456“ oder „admin“ zu arbeiten.

Unten noch auf Speichern drücken, fertig.

3. Mesh on LAN/WAN konfigurieren

Möchtest Du weitere Freifunk-Knoten betreiben, kannst Du diese auch per Kabel miteinander verbinden. In diesem Fall muss der Haken bei „Mesh on LAN“ unter dem Punkt „Netzwerk“ aktiviert werden. Die LAN-Port(s) deines Gerätes stehen dann nicht als Zugang zum Freifunk-Netz für angeschlossene Geräte zur Verfügung, sondern um die Freifunk-Knoten per Kabel miteinander zu verbinden.

Aktivierst Du den Haken nicht, hast Du auf den LAN-Ports des Routers Zugang zum Freifunk-Netz, um dort einen eigenen Client anzuschließen.

Für Geräte mit nur einer Netzwerkbuchse gibt es hier nur eine Option, beispielsweise beim Ubiquiti Bullet. Der dort angezeigte WAN-Port entspricht dem einzigen Netzwerk-Port am Gerät.

Bei CPE-Geräten kann man hier bereits „POE Passthrough“ aktivieren.

Speichern und zurück zum „Wizard“ oben rechts.

4. Name festlegen

Im Feld „Name des Knotens“ musst Du nun einen Namen (wer hätte das gedacht) angeben, der auch auf der Karte später erscheint.

Diese Hostnamen im Freifunk-Bochum-Netz beginnen immer mit „FF-BO-“ und dürfen keine Leerzeichen enthalten.

5. Mesh-VPN

Hier erlaubst Du deinem Freifunk-Knoten über deinen Internetanschluss eine verschlüsselte Verbindung zu den Supernodes Deiner Community herzustellen. Wenn du diese Option deaktivierst, kann der Knoten nur mit den anderen Knoten kommunizieren, die er direkt per LAN oder indirekt per WLAN oder über andere Router mit aktivierter Option erreicht. Der Zugang zum Internet ist dann nur möglich, wenn mindestens bei einem der erreichbaren Router die Option aktiviert ist.

Du kannst hier auch die Bandbreite einschränken, die dem Freifunk-Knoten hier zur Verfügung steht. Dein Knoten wird im alltäglichen Betrieb nicht all zu viel von deiner Bandbreite in Anspruch nehmen. Unsere Empfehlung ist deshalb, die Begrenzung nicht zu aktivieren. Solltest du aber trotzdem eine Begrenzung eintragen wollen, setze den Haken „Mesh-VPN Bandbreite begrenzen?“. Daraufhin erscheinen zwei neue Felder. Trage in die beiden Felder darunter die gewünschten Grenzen in kbit/s ein. Die minimal sinnvollen Werte sind 6000 Downstream und 400 Upstream, darunter wird das Netz für die Nutzer unzumutbar langsam. Sei nicht zu geizig, selbst wenn Du hier die Hälfte Deiner verfügbaren Bandbreite einträgst, wirst Du dies kaum bemerken.

6. Koordinaten angeben

Wenn Du dieser Anleitung Schritt-für-Schritt gefolgt bist, hast Du noch ein zweites Browser-Tab geöffnet, auf dem die Koordinaten deines Knotens zu sehen sind.

Die Option „Knoten auf der Karte anzeigen“ sollte ausgewählt werden, um anderen Freifunkern und Interessierten die Position Deines Routers zur Verfügung zu stellen. Bedenken um die Privatsphäre sollten hier ausnahmsweise keine Rolle spielen, denn Du möchtest doch mit vielen ein großes Netzwerk bauen.

Setze einen Haken bei „Knoten auf der Karte anzeigen“ …

… und kopiere die Koordinaten aus dem anderen Browser-Tab in die Textfelder. Fertig.

7. Kontaktdaten

Falls etwas mit deinem Knoten nicht stimmt oder andere Freifunker mit Dir Kontakt aufnehmen möchten (vielleicht möchte sich ein Nachbar mit dir vernetzen), gib bitte eine Möglichkeit an, wie wir dich erreichen können. Dies kann eine Telefon-Nummer, Mail-Adresse oder Handynummer sein. Die Kontaktdaten sind auf der Knotenkarte sichtbar.

Solltest Du keine Kontaktdaten öffentlich angeben wollen, bitten wir Dich, eine Mail an info@freifunk-bochum.de mit einer Kontaktmöglichkeit und dem Knotennamen zu schreiben.

Router ohne Kontaktmöglichkeit, die das Freifunknetz stören oder missbrauchen, werden von uns gesperrt.

8. Speichern – und Anschließen

Klicke nun unten auf „Speichern und Neustarten“. Dein Knoten ist nun fertig eingerichtet und wird sich mit dem Freifunk-Netz verbinden wollen.

Je nach Routermodell kann hier noch eine Seite erscheinen, die dich darum bittet, eine Nummer an eine E-Mail-Adresse zur Freischaltung zu senden. Diese Meldung kannst Du ignorieren, dein Knoten wird automatisch freigeschaltet.

Um einen Zugang zum Freifunk-Netz über deinen Internet-Anschluss zu ermöglichen, verbinde den Knoten nun über den WAN-Port (bei TP-Link Blau) mit deinem Heimnetzwerk.

Auf den LAN-Ports (bei TP-Link Orange) hast Du Zugang zum Freifunknetz wie über WLAN, daher solltest Du keinesfalls den Router über die LAN-Ports mit deinem Heimnetzwerk verbinden.

 

Viel Spaß mit deinem Freifunkknoten und vielen Dank für’s Mitmachen!